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So lautete die Übungsalarmierung zur heurigen Herbstabschlussübung am 25. Oktober 2002 ...

... Außer den Übungsplanern Kommandant ABI Franz Stiegelbauer und seinem Stellvertreter HBI Ewald Niederberger wusste bis zum Zeitpunkt der Übungsalarmierung keiner der Feuerwehrkameraden um was es bei der heurigen Abschlussübung geht. Dies deshalb um die Übung so realistisch als möglich zu gestalten, denn bei einem Einsatz muss es auch ohne Vorbereitung funktionieren.

Um 18.30 Uhr kam die telefonische Alarmierung. Ein Mitarbeiter der Molkereigenossenschaft alarmierte die FF Freistadt mit folgenden Spruch:
"Ammoniakaustritt in der Eiswasseranlage. Stark beisende Rauchentwicklung. 2 bis 3 Personen werden vermisst."

Ab diesem Zeitpunkt begannen die Köpfe der Feuerwehrmitglieder zu rauchen - viel gab es ab jetzt zu überlegen. An erster Stelle stand die Frage mit welchen Fahrzeugen fahre ich zum Einsatzort um über den austretenden gefährlichen Stoff Herr zu werden?

Während der Anfahrt zum Einsatzort wird die Mannschaft eingeteilt. Wer übernimmt den schweren Atemschutz?? .....

Das Kommandofahrzeug und das Tanklöschfahrzeug begaben sich besetzt mit der ersten Mannschaft zum Einsatzort. Sofort wurde damit begonnen eine Einsatzleitstelle aufzubauen. Die erste Lageerkundung wurde durch einen Atemschutztrupp mit komplett umluftunabhängigen Vollschutzanzügen durchgeführt.

Bei der ersten Erkundung stellte sich eine schwierige Situation dar. Durch das austretende Ammoniak und durch die damit verbundene starke Rauchentwicklung war in den Kellerräumen die Sicht gleich Null. Erschwerend für die Kommunikation kam auch die starke Lärmbelastung durch die laufenden Aggregate hinzu.

Sofort wurde mit der Suche der vermissten Personen bzw. deren Bergung begonnen. Dies stellte sich durch die vielen am Boden verlaufenden Rohrleitungen und Maschinen ebenfalls als sehr schwierig heraus. Der eingesetzte Atemschutztrupp arbeitete unter höchster körperlicher Anstrengung - bis zum Ende der Leistungsfähigkeit.

Parallel zu diesen ersten Hilfsmassnahmen wurde von der Einsatzleitung über die Einsatzzentrale der FF Freistadt das Rote Kreuz zur Versorgung der verletzten Personen alarmiert, ebenfalls die Gendarmerie zur Absperrung der umliegenden Verkehrswege.

Das Gefährliche Stoffe Fahrzeug, dass ein Stützpunktfahrzeug für das gesamte Mühlviertel und in Freistadt stationiert ist, wurde ebenfalls alarmiert um die notwendigen Gerätschaften zum Abdichten des leck geschlagenen Ammoniaktanks zur Verfügung zu haben.

In weiterer Folge wurde auch das Löschfahrzeug LFB-A1 zur Bereitstellung der Wasserversorgung nachalarmiert.

Als die vermissten und verletzten Personen geborgen waren, wurden sie den Mitarbeitern des Roten Kreuzes zur Erstversorgung übergeben. Danach wurden sie zur weiteren Behandlung in das Landeskrankenhaus Freistadt abtransportiert.

Die FF Freistadt ist zur dieser Übung mit vier Fahrzeugen und 20 Mann ausgerückt.

Das Notarztteam und 2 weitere Fahrzeuge des Roten Kreuzes samt Besatzung erledigten die Versorgung der Verletzten.

Dem Ärzte- und Sanitäterteam, sowohl der Gendarmeriebeamten sei an dieser Stelle Dank für die Unterstützung und hervorragende Zusammenarbeit ausgesprochen.

Nicht zuletzt der Dank an die Geschäftsführung der Molkereigenossenschaft Freistadt für die zur Verfügungsstellung des Übungsobjektes und die hervorragende Bewirtung zur Übungsnachbesprechung.

Bei der Übungsnachbesprechung wurde von allen Organisationen die gute Zusammenarbeit hervor gehoben.

Alle haben bei dieser Einsatzübung viel gelernt und für die Zukunft ist es unsere Aufgabe die kleinen Mängel, die bei dieser Übung aufgetreten sind, für den Einsatzfall zu beheben.

Alles in allem hat die Übung großartig funktioniert und das Ergebnis ist höchst zufriedenstellend.