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Trotz der kalten Witterung kamen rund 321 Feuerwehrmänner beim Safety & Fire Atemschutztraining in Freistadt ordentlich ins Schwitzen. ...

... In der Zeit vom 26. - 29. Mai 2004 gastierte der Safety & Fire Atemschutz Übungscontainer aus Deutschland erstmals in Oberösterreich. Dies nutzten zahlreiche Feuerwehren, großteils aus dem Bezirk Freistadt, wo auch das Training ausgeschrieben wurde. Aber auch Feuerwehren aus dem restlichen Oberösterreich, die von diesem Training erfuhren, reisten nach Freistadt an.

Technische Daten des Firetrainers:

- Die Brandsimulationsanlage ist auf einem Spezialsattelzug aufgebaut

- Gasbefeuerte und rechnergesteuerte Brandsimulationsanlage

- Trainingsfläche von 42 m²

- 5 Computergesteuerte Brandstellen inkl. einer Flash-Over-Simulation

- starke Sichtbehinderung durch nichttoxischen Heißrauch

- Zugang über 2 Außentüren und Dacheinstieg

- Konstante Innentemperatur regelbar bis 700°C

- Höchste Sicherheit durch aktive Gasmesssensoren, Temperaturüberwachung und Not-Aus-Taster

- Ständig optische und akustische Überwachung der Trainierenden

Insgesamt 107 Atemschutztrupps mit je 3 Mann haben sich zum Training angemeldet. Auch auswärtige Feuerwehren aus Marchtrenk, Enns, Obenberg, Dreiegg-Glashütten, Kappern, Sonnberg i. Mkr., Obernstraß, Feldkirchen/Donau und Ennsdorf ließen sich diese einmalige Übungsmöglichkeit nicht entgehen.

Dabei ist zu erwähnen, dass von der Feuerwehr Enns die einzige Feuerwehrfrau ins Feuer ging. Von der kleinen Feuerwehr Sonnberg i. Mkr. (800 Einwohner) traten insgesamt 5 Trupps zum Heißtraining in den Container an.

Der Übungscontainer wurde vom Dach aus bestiegen, wo als erstes ein Kellerbrand (Stiegenhausbrand) bekämpft werden musste. Zahlreiche Feuerwehrkameraden, die zu schnell die Stiege runter stiegen, kamen aufgrund der großen Hitze schnell wieder zurück und bekämpften das Feuer bis zum vollständigen Erlöschen.

Als nächstes musste ein Gasflaschenbrand bekämpft werden, wobei die Kühlung der Gasflaschen und das anschließende Schließen des Gasventils besonders wichtig war. Schlichen sich hier Fehler ein, oder wurden die Flaschen nicht richtig gekühlt, kam es immer wieder zu Rückzündungen der Flaschen.

Weiters war ein Wohnungsbrand einschließlich eines Fettbrandes zu bekämpfen. Wer versuchte, den Fettbrand mittels Strahlrohr (Wasser) zu löschen wurde sehr schnell durch die daraus entstehende Stichflamme eines Besseren belehrt und griff dann doch zum Kochtopfdeckel.

So wurde auch den Kameraden, die zur Brandbekämpfung aufrecht vorgingen, beim Flash-Over ziemlich schnell warm hinter den Ohren und sie gingen freiwillig zu Boden.

Die Brandsimulationsanlage misst an den Brandstellen mittels Sensoren automatisch das auftreffende Wasser und die Temperatur und entscheidet dadurch über ein Erlöschen des Feuers. Bei einigen Trupps, die aber allzu schnell durch den Container wollten, half der Trainer am Leitstand händisch nach und es kam immer wieder zu Rückzündungen. Wurden die Gasflaschen nicht richtig gekühlt, so halfen Feuerwerkskörper den Gedanken der Feuerwehrmänner auf die Sprünge.

Auch zahlreiche Ehrengäste ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen. So konnte der Abgeordnete zum Europaparlament Dr. Paul Rübig begrüßt werden. Dieser ließ es sich nicht nehmen und schnupperte persönlich durch den Übungscontainer. Begeistert von der hervorragenden Trainingsmöglichkeit bedanke er sich bei den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Freistadt mit einer Getränkespende.

Ebenfalls durften wir uns über den Besuch des Bürgermeisters von Freistadt Dkfm. Mag. Josef Mühlbachler und der Vizebürgermeister Franz Kastler und LAbg. Johann Affenzeller freuen. Ebenso schenkte uns die Landtagsabgeordnete KommRätin Gabriele Lackner-Strauss ihre Aufmerksamkeit. Die Stadträte Frau Dir. Ulrike Steininger und Mag. Klemens Dedl schnupperten ebenfalls am Brandrauch und bedankten sich bei den Kameraden der FF Freistadt für ihre Aktivität zur Sicherheit der Bevölkerung.

Zahlreiche Führungskräfte der Feuerwehr besuchten uns und überzeugten sich von der Wichtigkeit dieser Trainingsmöglichkeit. So konnten wir den Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Johann Sallaberger, den Leiter der OÖ Feuerwehrschule OBR Ing. Hubert Schaumberger und sämtliche Abschnittsfeuerwehrkommandanten aus dem Bezirk Freistadt BR Alois Bröderbauer, BR Alois Adlesgruber, BR Josef Bröderbauer und BR Franz Seitz, neben zahlreichen Feuerwehrkommandanten begrüßen.

Auch die Presse und Medien waren an diesem Ereignis stark interessiert und so erstattete der ORF bereits am Mittwoch Abend in der Sendung ORF Heute einen interessanten Bericht zum Safety & Fire Atemschutztraining. Das Lokale Fernsehen MT1 war ebenfalls vor Ort und filmte für die Berichterstattung. Seitens der Feuerwehr war der Hauptamtswalter für Öffentlichkeitsarbeit Erwin Summerauer mit dem Objektiv am Ort des Geschehens und hielt die verschwitzten und ausgelaugten Feuerwehrmänner im Bild fest.


Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren:

- Beim RCM Rally Club Mühlviertel, der den Sponsor Flaga-Gas (www.flaga.at) für doch sehr zahlreich verbrauchten Gasflaschen, im Wert von 1.200,-- Euro, organisierte.

- Beim Lagerhaus Freistadt (www.lagerhaus.at) für die zur Verfügungstellung von 402 Mineralwasserflaschen für die ausgelaugten Atemschutztrupps

- Bei der Firma Heizöl-Transporte Schaumberger aus Freistadt für die Spende der Stickstoffflaschen

- Bei der OÖ Versicherung (www.ooe-versicherung.at) Herrn Adolf Preslmayr für die Kostenübernahme der Atemschutztrupps der FF Freistadt

- Bei der Firma Elektro Pachner (www.elektro-pachner.at) für die Geldspende

Trotz größter Bemühungen weitere Sponsoren für das doch etwas kostspielige Training zu finden, gelang uns dies leider nicht.

Nicht zuletzt gebührt den Ausbildern größter Dank. Sie standen an 4 Tagen täglich bis 24 Uhr den Übungsteilnehmern mit einer Übungsvorbesprechung und im Anschluss an das Training mit einer Nachbesprechung mit fachlicher Kompetenz zur Verfügung.

Nicht minder ergeht der Dank an das Personal der Atemschutzflaschenfüllstation, der Anmeldung und der Ausschank, die ebenfalls an diesen Tagen für den reibungslosen Ablauf dieser Veranstaltung sorgten.

Von den teilnehmenden Atemschutztrupps hörte man nur positives Echo und so wird dieser Übungscontainer aus Deutschland sicherlich nicht das Letzte mal zu Gast bei der Freiwilligen Feuerwehr Freistadt gewesen sein.

www.firetrainer112.de