Heizungsbrand in Tischlerei, so lautete die Alarmierung durch das Landesfeuerwehrkommando am 30. April 2004 um 08:51 Uhr für die FF Freistadt. ...
... Kurze Zeit später, um 08:59 Uhr, rückte bereits das erste Tanklöschfahrzeug, gefolgt vom Rüstlöschfahrzeug um 09:05 Uhr zur Einsatzstelle in die Linzer Straße aus. In späterer Folge rückten noch das Kommandofahrzeug und das Transportfahrzeug zur Einsatzstelle nach.
Durch die starke Rauchentwicklung im Heizhaus wurde zuerst der Brand hier vermutet. Diese Vermutung erwies sich aber nach einer genaueren Lageerkundung als fälschlich und es wurde festgestellt, dass der Rauch vom darüber liegendem Silo herunter gedrückt wurde.
Der über dem Heizhaus liegende Silo war zu diesem Zeitpunkt bereits stark verraucht und mit den ersten Löschmaßnahmen mit schweren Atemschutzgeräten und einem Hochdruckrohr wurde umgehend begonnen.
An der Silodecke befanden sich Klappen, mit deren Öffnung ein Entrauchungsversuch unternommen wurde. Der Versuch wurde durch die Kaminwirkung im Silo zum Erfolg und durch die erfolgreiche Entrauchung wurden die Oberflächenbrände im Silo sichtbar.
Der Einsatzleiter der FF Freistadt kam zum Entschluss, dass das Silo geräumt werden muss und alle Einsatzkräfte stellten sich auf einen lang andauernden Einsatz ein.
Ebenfalls stellte sich jetzt bei den Löscharbeiten heraus, dass der Einsatz des Hochdruckrohres nicht zum gewünschten Löscherfolg führte, da es trotz des geringen Wasserstrahldruckes immer wieder zu Glutaufwirbelungen kam. Daher entschloss man sich in weiterer Folge den Brand mittels Schaumschnellangriffseinrichtung zu bekämpfen. Mit dieser Löschmethode wurde dann auch ein optimaler Löscherfolg erzielt.
In der Zwischenzeit traf der alarmierte Pumpwagen der Firma Rabner aus Altenberg an der Einsatzstelle ein. Mit diesem Pumpwagen wurde die nicht in Mitleidenschaft gezogene Sägespäne (ca. 15m³) mittels einem A-Schlauch aus dem Silo gesaugt. Dabei musste aber penibel darauf geachtet werden, dass keine Glutnester durch den Saugschlauch in den Pumpwagen gelangen konnten.
Die ca. 8m³ verbrannten Sägespäne mussten mittels Schubkarren aus dem Silo gebracht werden. Diese wurden von der Firma Kreindl aus Freistadt fachgerecht der Entsorgung zugeführt.
Beim Ausbringen des verbrannten Materials war das Silo bereits soweit rauchfrei, dass die Einsatzmannschaft vom schweren auf leichten Atemschutz umrüsten konnte.
Eine sehr gefährliche Situation stand jedoch zu diesem Zeitpunkt der Mannschaft noch bevor. Durch ein verstecktes Glutnest kam es während den Ausräumarbeiten zu einer Staubexplosion und Rückzündung. Das gesamte Silo stand auf einem Schlag wieder in Vollbrand. Wie wichtig es ist, dass Wasser auch nach „Brand unter Kontrolle“ noch ständig am Strahlrohr ist, zeigte diese Situation und so konnten die Flammen rasch wieder gelöscht werden.
Die Brandsachermittler stellten in späterer Folge fest, dass der Brand vermutlich durch Schwelgase, die vom Heizhaus durch die Förderschnecke zum Silo aufgestiegen sind, die Sägespäne im Silo entzündet haben.
Um 18:00 Uhr konnte nun die schwer erschöpfte Einsatzmannschaft die Einsatzstelle verlassen.
Abschließend wurde der Feuerwehreinsatz und die Löscharbeiten mittels Schaumrohr als sehr positiv und zielführend festgehalten.
Durch den Einsatz des Schaumrohres entstand im Silo überhaupt kein Wasserschaden und so wurde der entstandene Sachschaden wirklich so gering als möglich gehalten.